Diese Zahl zeigt, ob eine Aktie fällt oder erst recht in die Höhe geht

Diese Zahl zeigt, ob eine Aktie fällt oder erst recht in die Höhe geht

Auch wenn nicht jeder Anleger darauf setzt: Mit der Short-Selling-Strategie lässt sich nicht nur Geld einfahren, sondern auch das eigene Depot gegen Bärenmärkte absichern.
Profihändler tun dies andauernd. Leerverkäufe erfordern aber nicht nur viel Erfahrung. Der Anleger muss außerdem klar erkennen, in welche Richtung die Signale zeigen.

Short Interest Ratio für Short-Seller und Long-Anleger

Ablesen lässt sich die Marktstimmung an der Short-Interest-Ratio. Zwar unterliegen Leerverkäufe seit der Finanzkrise hierzulande und in vielen anderen Staaten einigen Einschränkungen, sind aber auch für Privatanleger zugänglich. Und weil sie im großen Stil die Kurse beeinflussen, ist diese Short-Interest-Ratio auch für Anleger ohne Short-Ambitionen interessant. Allerdings gibt es die Kennzahl nicht überall.
Grundsätzlich ist die Short-Interest-Ratio vor allem bei Aktien wichtig. Grund: Anders als bei Optionen oder Futures, wo die Händler ihre jeweiligen Kontrakte gegenseitig tauschen, geht das Shorten hier nur mit Leerverkauf.
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Short-Seller müssen eine Aktie, die sie verkaufen wollen, nicht besitzen. Sie leihen sie sich gegen Provision vom Broker aus, hinterlegen eine Sicherheit in Höhe von 25% und verkaufen eben leer. Das Kalkül: Wenn deren Kurs fällt, kann man sie dann viel günstiger kaufen und dem Broker zurückgeben. Die Differenz zwischen Verkaufs- und Rückkaufpreis ist der Gewinn.
Steigt der Kurs aber, geht die Rechnung nicht auf. Der Broker macht das Spiel nur so lange mit, bis das hinterlegte Geld aufgebraucht ist. Spätestens bis Ende der Leihfrist muss dann das Papier teuer zurückgekauft werden.

Risiko einer Rückkaufspirale erkennen

Je mehr Investoren in diese Situation geraten, desto mehr zwangsläufige Rückkäufe treiben den Kurs der Aktie nun erst recht in die Höhe. Das Ganze nennt sich Short-Squeeze. Reguläre Long-Anleger wiederum können sich über diese plötzliche Aufwärtsentwicklung freuen.
Was also auf Anhieb einfach erscheint, ist für Short-Seller extrem risikoreich und kann eine ungewollte Dynamik entwickeln. Die Frage ist: Wie kann man erkennen, ob ein Short-Squeeze bevorsteht? Dazu gehört der Überblick, wie viele andere Marktteilnehmer gezielt auf fallende Kurse setzen. Aufschluss gibt die Short-Interest-Ratio – je höher, desto mehr sind es.
Die Quote zeigt das Verhältnis der Anzahl getätigter Leerverkäufe zum durchschnittlichen Tagesumsatz. An ihr erkennt man, wie viele Tage es dauern würde, bis alle Short-Seller ihre Aktien zurückgekauft hätten. Eine Short-Interest-Ratio von 1,5 etwa besagt, dass dies in eineinhalb Tagen der Fall wäre. Bei einer Ratio von 7 wird es für Short-Seller schon gefährlicher, weil mit einer Woche der zeitliche Spielraum größer ist.

Risikokennzahl leider nicht in Deutschland

Für alle anderen bedeutet das: Ist ein Papier bereits leicht gefallen, kann eine hohe Short-Interest-Ratio auf einen Kursanstieg hindeuten, vor allem wenn es zum Short-Squeeze kommt. Doch darauf sollte man sich nicht verlassen.
Da bei Leerverkäufen vor allem die hohen Umsätze von institutionellen und gut informierten Investoren im Spiel sind, kann eine anziehende Ratio auf fundamentale Probleme hindeuten. Sind die den meisten Marktteilnehmern noch nicht bekannt, ist die Gefahr einer Trendwende am größten, wenn die Aktie nahe ihren Höchstständen notiert.
Das grundlegende Problem aus deutscher Anlegersicht ist aber, dass es Short-Interest-Ratios nur an den US-Börsen gibt, bei Amazon oder Microsoft also kein Problem. Obwohl Short-Selling auch hierzulande getätigt wird, bietet dennoch keine Institution Leerverkaufsquoten etwa für Dax-Werte an.
Amerikanische Handelsplätze sind hier transparenter und anlegerfreundlicher. Interessanterweise werden in den USA Leerverkaufsquoten auch zu deutschen Aktien veröffentlicht, die dort kaum gehandelt werden. Deutsche Leerverkaufsquoten gibt es also. Sie erscheinen alle zwei Wochen. Wer sucht, kann es etwa über die Seite derNasdaq oder NYSE probieren.

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